
Diesmal mit zwei Punkten aus Lugano heimgereist
Den Starwings ist, nach dem 53:44-Wundersieg vor drei Wochen zuhause gegen den Titelfavoriten Les Lions de Genève, bereits das zweite Husarenstück gelungen. Die Birsfelder Basketballer siegten bei der SAM Massagno mit 76:67 (43:34) und rückten auf Rang 6 vor – punktgleich mit dem Meister BC Lugano.
Von Georges Küng
Massagno gegen Starwings war, wiewohl die Saison 2014/15 noch jung ist, bereits eine Art „Sechs-Punkte-Spiel“. Und die Luganesi standen dabei unter grösserem Druck als die „Wings“, denn die SAM hatte vor drei Wochen bereits zuhause gegen den BC Boncourt verloren. Und glaubt man den Prognosen, wird das Trio Boncourt, Massagno und Starwings den letzten Kandidaten für die Finalrunde (Platz 6) ausmachen.
Das erste Viertel verlief flott und trotz der Fünf-Punkte-Führung der Gastgeber waren sich die beiden Teams ebenbürtig gewesen. Zwischen der 11. und 20. Minute zeigten dann die Gäste feinste Basket-Kost – konzentiert und aggressiv in der Defense, den Rebound sichernd, fast keine Ballverluste und im Angriff effizient. Dies führte dazu, dass aus dem Rückstand ein „sicherer“ Neun-Punkte-Vorsprung wurde.
Wie auf der Achterbahn…
In Basel ist seit acht Tagen „d’Herbschtmäss“. Die grösste und traditionsreiche Warenmesse der Schweiz mit den vielen Bahnen besticht auch durch die Achterbahn. Und auf einer solchen wähnte man sich zwischen der 21. und 30. Minute. Was im zweiten Viertel noch vorzüglich praktiziert worden war, wurde nun nicht mehr mit der nötigen Konsequenz durchgeführt. Die Quintessenz war, dass Massagno wieder den Anschluss fand und den Gleichstand erreichte (52:52). Und als es nach 37 Minuten 65:62 stand, drohte der Vergleich mit den Südschweizern zu einer Verlustpartie zu werden. Denn Ballverluste in Serie (zuletzt 25 an der Zahl, was entschieden zu viel ist) und forcierte Würfe hatten dazu geführt, dass das Momentum nun klar bei den Luganesi lag.
Doch dann folgten traumhafte 160 Endsekunden. In dieser Phase lief beim Gastgeber wenig bis nichts, während das Birsfelder Kombinat alles richtig machte. Spielkontrolle und eine 100-prozentige Wurfquote liessen aus dem 65:62 ein 65:76 werden. Frust beim Gastgeber, überschäumende Freunde bei den Gästen war die Folge dieses eindrücklichen Endspurtes
A.J. Pacher brillierte
Es war ein Sieg des Kollektivs. Ein Erfolg aller Spieler, denn die Basis zum Triumph legt man bereits, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in den Wochentrainings. Aber was A.J. Pacher (22) zeigte, war ganz grosses Kino. 10 von 11 Würfen (7/7 bei den Zweiern und 3 von 4 Dreiern) sind ein Wert, der schlichtweg sensationell ist. Der 208 Zentimeter grosse Amerikaner holte sich 10 (Defense-)Rebounds, wurde achtmal gefoult (so oft wie kein anderer Akteur), gab zwei Assists, hatte zwei Steals und einen Block. Dass Andrew vier Ballverluste hatte, sei auch erwähnt – er wurde dennoch der MvP des letzten Wochenendes.
Mit Joël Fuchs und Stefan Petkovic (seine superben Dreier in der Endphase waren mitunter der Garant für den Sieg!) kamen auf je 25 Spielminuten. Und hatten deutlich mehr Einfluss als vor einer Woche, als der Auftritt in Lugano (gegen die Tigers) nicht so gut glückte… und die Gelb-Blauen mit einer 71:106-Niederlage nach Birsfelden zurückkehren mussten.
Und nun gegen Fribourg
An diesem Sonntagnachmittag (16 Uhr) wird Fribourg Olympic in der Sporthalle gastieren. Der Rekordmeister und Renommierklub schlechtin. Eine Equipe, die von Nationaltrainer Petar Aleksic geführt wird. Die „nur“ drei ausländische Profispieler zählt, aber in ihren Reihen vier aktuelle Schweizer Nationalspieler hat. Der Schweizer Vorzeigeklub schlechtin. Mehr denn je werden die Starwings den 6. Mann (das Publikum) benötigen – im Wissen, dass sich zwar Wunder wie gegen Genf kaum wiederholen. Aber mit einer konzentrierten Leistung und dem nötigen Support der Anhänger muss ein Erfolg über Fribourg Olympic keine Utopie sein…
SAM Massagno – Starwings 67:76 (34:43)
Palamondo, Cadempino. – 250 Zuschauer. – SR: Stojcev/Sani/Marmy.
Massagno: Buggs (4), Thomas (18), Calhoun (21), Andjelkovic (2), Hairston (14); Atcho, Rodriguez (2), Cafisi (6), Appavou, Grüninger; Bracelli.
Starwings: Williams (5), Fuchs (5), Luettgerodt (9), Vinson (20), Pacher (28!); Petkovic (9), Verga; Beltinger, Lushaj, Lutz, Wachsmuth.
Bemerkungen: Beide Teams komplett. – Viertelsresultate: 24:19, 10:24 (34:43); 18:9 (52:52) und 15:24 (67:76). – Mit fünf Fouls ausgeschieden: 40. Buggs (USA). – Fouls: SAM 14, Starwings 17
Bildlegende
Starwings-Center A.J. Pacher ist nach vier Runden Topskorer der Nationalliga A und zeigte beim Sieg in Massagno ein nahezu perfektes Spiel.
Foto zVg